Tuesday, October 23, 2012

Freie Energie aus der Kraft der Gezeiten

Unser Mond erscheint gerade einmal so groß wie ein Fußball und doch kann man seine Gravitation deutlich auf der Erde spüren. Alle sechs Stunden wechselt die Ebbe sich mit der Flut ab. Die Gravitation des Mondes ist tatsächlich in der Lage, die Weltmeere so weit anzuheben, dass die Gewässer sich entweder vom Ufer zurückziehen oder sie steigen an den Stränden hoch. Ebbe und Flut arbeiten wie ein Uhrwerk, und man kann sie auf Monate im voraus berechnen. Damit stellt sich die Frage, ob eine solche Wassermassenbewegung nicht in Strom umgewandelt werden kann.

Tragen wir einmal die Fakten zusammen. Riesige Wassermassen bewegen sich vorhersehbar mit mäßiger Geschwindigkeit in eine Richtung und sechs Stunden später in genau die andere. Wasser ist 350 mal dichter als Luft, also auch viel kraftvoller, selbst bei langsamer Geschwindigkeit. Kraftwerke könnten vollkommen unter Wasser installiert werden und stören keinen sonnenhungrigen Badenden. Aquatisches Leben kann recht einfach von mechanischen Teile ferngehalten werden. Die Investitionen sind recht gering und Nutzen beginnt im Augenblick des Installierens.

Warum lassen wir unseren guten alten Mond nicht für uns etwas arbeiten? Hier ist ein Modell, wie ein solches Kraftwerk aussehen könnte. Stellen Sie sich einfach eine Art Ventilator vor, den Sie ins fließende Wasser stellen. Was erwarten Sie zu entdecken? Nun, der Rotor wird beginnen, sich mit der Strömung zu drehen. Und damit haben wir schon das Grundprinzip des Gezeitenkraftwerkes. Der Rotor wird, wenn er parallel zum Ufer installiert wird, einmal recht und sechs Stunden später anders herumlaufen.  Es gibt also keine Ausfallzeiten. Ein solcher Rotor braucht nicht größer als vielleicht 2m im Durchmesser zu sein. Dies wird bei der Dichte des Wassers mehr Strom produzieren, als ein recht großes Windkraftwerk. Dazu hat man im Wasser Platz genug. Es stört niemanden, wenn man zwanzig, dreißig oder sogar hunderte von Kraftwerken Seite an Seite stellt und die Energie gewinnt.

Benötigt man aber all diese Energie an der Küste? Bekanntlich sind viele große Städte in Wassernähe. Dies hat natürlich mit dem Handel zu tun, der über Wasser am effektivsten ist. Hamburg, Bremen und Rotterdam sind nur einige Beispiele für solche Metropolen. Damit liegt die Erzeugung und die Abnahme dicht beieinander. Dazu kommt, dass die Investition recht preiswert beginnen kann. Und im Laufe der Zeit kann man sie dann ausbauen, um teure Kohle- und Ölkraftwerke abschalten zu können.
Hier aber setzt der kühle Rechner ein. Vielleicht investierte der Energieerzeuger gerade in eine teure Filteranlage eines Kohlekraftwerkes und weigert sich nun, die Anlage stillzulegen. Dies ist der Punkt, wo öffentliche Interessen, Umweltschützer und der Energieerzeuger, der den höchstmöglichen Profit erwirtschaften möchte, zusammenstoßen.

Ein Gezeitenkraftwerk ist dem Kraftwerk, das fossile Brennstoffe benutzt, natürlich immer überlegen, da es keinerlei negativen Einfluss auf die Umwelt ausübt. Ist es nicht Zeit, dass wir die Umwelt an erste Stelle setzen, um weitere Erwärmung des Planeten zu vermeiden? Wir sprechen von einer Energieausnutzung, die wir wörtlich vor unserer Haustüre haben. Sie macht uns unabhängig von jedem politschen Gerangel um die letzetn Ölreserven. Dies könnte, wenigsten für die küstennahen Gebiete eine echte Alternative sein.
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