Tragen wir einmal
die Fakten zusammen. Riesige Wassermassen bewegen sich vorhersehbar mit mäßiger
Geschwindigkeit in eine Richtung und sechs Stunden später in genau die andere. Wasser ist 350 mal dichter als Luft, also
auch viel kraftvoller, selbst bei langsamer Geschwindigkeit. Kraftwerke
könnten vollkommen unter Wasser installiert werden und stören keinen
sonnenhungrigen Badenden. Aquatisches Leben kann recht einfach von mechanischen
Teile ferngehalten werden. Die Investitionen sind recht gering und Nutzen
beginnt im Augenblick des Installierens.
Warum lassen wir unseren guten alten Mond nicht
für uns etwas arbeiten? Hier
ist ein Modell, wie ein solches Kraftwerk aussehen könnte. Stellen Sie sich
einfach eine Art Ventilator vor, den Sie ins fließende Wasser stellen. Was
erwarten Sie zu entdecken? Nun, der Rotor wird beginnen, sich mit der Strömung
zu drehen. Und damit haben wir schon das Grundprinzip des Gezeitenkraftwerkes.
Der Rotor wird, wenn er parallel zum Ufer installiert wird, einmal recht und
sechs Stunden später anders herumlaufen.
Es gibt also keine Ausfallzeiten.
Ein solcher Rotor braucht nicht größer als vielleicht 2m im Durchmesser zu
sein. Dies wird bei der Dichte des Wassers mehr Strom produzieren, als ein
recht großes Windkraftwerk. Dazu hat man im Wasser Platz genug. Es stört
niemanden, wenn man zwanzig, dreißig oder sogar hunderte von Kraftwerken Seite
an Seite stellt und die Energie gewinnt.
Benötigt man aber
all diese Energie an der Küste? Bekanntlich sind viele große Städte in
Wassernähe. Dies hat natürlich mit dem Handel zu tun, der über Wasser am
effektivsten ist. Hamburg, Bremen und Rotterdam sind nur einige Beispiele für
solche Metropolen. Damit liegt die Erzeugung und die Abnahme dicht beieinander.
Dazu kommt, dass die Investition recht
preiswert beginnen kann. Und im Laufe der Zeit kann man sie dann ausbauen,
um teure Kohle- und Ölkraftwerke abschalten zu können.
Hier aber setzt
der kühle Rechner ein. Vielleicht investierte der Energieerzeuger gerade in
eine teure Filteranlage eines Kohlekraftwerkes und weigert sich nun, die Anlage
stillzulegen. Dies ist der Punkt, wo öffentliche Interessen, Umweltschützer und
der Energieerzeuger, der den höchstmöglichen Profit erwirtschaften möchte,
zusammenstoßen.
Ein
Gezeitenkraftwerk ist dem Kraftwerk, das fossile Brennstoffe benutzt, natürlich
immer überlegen, da es keinerlei negativen Einfluss auf die Umwelt ausübt. Ist
es nicht Zeit, dass wir die Umwelt an erste Stelle setzen, um weitere Erwärmung
des Planeten zu vermeiden? Wir sprechen von einer Energieausnutzung, die wir wörtlich vor unserer Haustüre haben. Sie
macht uns unabhängig von jedem politschen Gerangel um die letzetn Ölreserven.
Dies könnte, wenigsten für die küstennahen Gebiete eine echte Alternative sein.
Mehr zu dem Thema Freie Energie.
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